1. Mai Tag der Arbeit 2020
Der 1. Mai ist der internationale Tag der Arbeit. Menschenwürdige Arbeitsbedingungen, eine angemessene Bezahlung und die Sicherung von Arbeitsplätzen sind durch die derzeitige Krise, ausgelöst durch die Erkrankungsgefahr an Covid 19, auf den Prüfstein gestellt.
Die „Coronakrise“ zeigt zum einen deutlich auf, welche gesellschaftliche Bedeutung gerade die Berufe haben, die in der Regel zu den prekären Beschäftigungsverhältnissen gezählt werden. Prekär weil sie entweder im Niedriglohnsektor angesiedelt sind, oder nur Teilzeitarbeitsverhältnisse anbieten oder unsichere Arbeitsverhältnisse mit befristeten Verträgen die Regel sind. Es sind die Kranken- und Altenpfleger*innen, Verkäufer*innen, Lastwagenfahrer*innen, Bauarbeiter*innen, Reinigungskräfte, Medizinische Fachkräfte und Hilfen in Arztpraxen, Saisonarbeitskräfte in der Landwirtschaft und viele anderen Arbeiter- und Dienstleister*innen, die einen (oft unterschätzten) systemrelevanten Beitrag für diese Gesellschaft leisten. Die Krise zeigt weiterhin, dass Menschen dieser Berufe, die nicht im Home-Office ausgeführt werden können, zudem unter noch erschwerten Bedingungen leiden durch geschlossene Kitas und Schulen.
Zum anderen zeigt die Krise noch deutlicher welche große Bedeutung gerade auch Zugewanderte, Migrant*innen und ausländische Saisonarbeitskräfte in diesen systemrelevanten und gleichzeitig häufig prekären Berufen und Beschäftigungsverhältnissen haben, wie z.B. durch fehlende Erntehelfer bei den Spargelbauern oder ausbleibende Betreuungskräfte für pflegebedürftige Menschen im häuslichen Umfeld.
Wir von der Beratungsstelle mira – Mit Recht bei der Arbeit, für Geflüchtete und Migrant*innen, die nicht aus der EU kommen, erleben in diesen Zeiten gerade verstärkt, dass ausbeuterische Arbeitsverhältnisse, schlechte Arbeitsbedingungen, unrechtmäßige Kündigungen, das Ausbleiben von Lohnzahlungen, etc. weiter an der Tagesordnung stehen und wir befürchten mit dem Andauern der Krise eher noch zunehmen werden.
Wir wollen den 1. Mai – den Tag der Arbeit zum Anlass nehmen um uns für die Rechte der Arbeitnehmer*innen stark zu machen, denn Arbeitsrechte sind Menschenrechte!